Touren-Tipps

Mit U- und S-Bahn gelangen wir mit unserem Drahtesel zur S-Bahn-Station Billwerder-Moorfleet am Rand von Hamburgs flächenmäßig größtem Bezirk namens Bergedorf. Nördlich der Bahnlinie führt uns dann zunächst der Alte Landweg, dann der Dweerlandweg streng Richtung Osten. Die Strecke wird bald zum Rad- und Wanderweg, rechts der Bahndamm, links die Felder und Weiden. In Höhe der S-Bahn-Station Allermöhe soll hier in den kommenden zehn Jahren Hamburgs neuer Stadtteil Oberbillwerder hochgezogen werden: 40.000 Einwohner, Schulen, Kitas, Schwimmbad, Parks und Seen, Geschäfte, Dienstleistung, Arbeitsplätze. An der S-Bahn-Station Nettelnburg endet der Wanderweg, wir wursteln uns auf dem engen Radweg des Oberen Landwegs unter den Gleisen hindurch und biegen dann scharf links in den Wehrdeich ab, der uns in die alte Siedlungsgebiet von Alt-Nettelnburg führt. Gleich nach dem Ersten Weltkrieg gründete sich hier eine Hamburger Siedlergemeinschaft, legte das feuchte Gelände trocken und baute seine soliden Häuser, die großenteils heute noch stehen. Der Wehrdeich wird zum Katendeich, an der Nettelnburger Straße biegen wir links ab, an der Randersweide wieder rechts.

Nachdem wir die Marschenautobahn A 25 unterquert haben, biegen wir an der Krapphofschleuse links in den Schleusendamm ein, der uns in die Vierlande führt. Am Neuengammer Hausdeich biegen wir links ein und gelangen mal mehr, mal weniger entlang der Dove Elbe. Für eine erste Pause eignet sich nun die Gaststätte Alter Bahnhof Curslack-Neuengamme, zu erreichen links ab in die Straße Odemanns Eck, dann gleich hinter der Brücke übers Wasser. Täglich außer Dienstag ab 16 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr, gibt es hier allerbeste Hausmannskost. Weiter durch die Vierlande geht es auf dem Neuengammer Hausdeich bis zum Jean-Dolidier-Weg, den wir rechts einbiegen und so zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme gelangen. Wer will, lernt hier ein grauenvolles Stück deutsche Geschichte aus allernächster Nähe kennen. Mindestens 90 Minuten Zeit sollte man sich aber für den Besuch nehmen, sonst steigt man nicht wirklich ein in diesen Ort. Jean Dolidier-Weg, Neuengammer Heerweg und Kirchwerder Mühlendamm bringen uns weiter nach Süden bis zur Elbe, wo wir rechts ab und am Deich entlang auf dem Zollenspieker Hauptdeich zum Zollenspieker Fährhaus kommen, ein schönes Hotel-Restaurant in Traumlage am Elbufer. Wem nach einer kleinen bootsfahr ist, der nimmt zu Fuß die Elbfähre ans niedersächsische Elbufer und wieder zurück - das dauert alles in allem nicht mal eine halbe Stunde.

Bisher sind wir knapp 20 Kilometer geradelt; wer nun genug hat, steigt mit dem Fahrrad in einen Linienbus Richtung Bergedorf und kann hier etwa hamburgs einziges Schloss oder im Sachsentor eine Einkaufsmeile mit prächtigen Altstadthäusern erleben, bevor es mit der S-Bahn zurück nach Hamburg geht. Wer lieber noch strampeln will, fährt immer am Elbdeich entlang zurück, vorbei am Hohendeicher SDurf- und Badesse bis zur Tatenberger Schleuse. Dort geht es links ab in die Straße Brennerhof, über die wir wieder zu unserem Ausgangspunkt kommen, die S-Bahn-Station Billwerder-Moorfleet.